Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Was lange währt, wird endlich gut! Am 11. Juli konnten wir mit tatkräftiger Unterstützung durch unsere Mitglieder Siegfried Jesse und Werner Stupin 2 von mir entworfene und von B&B Werbung Lauchhammer professionell gestaltete Informationstafeln an den beiden Hauptzugängen des historischen Schlossparks von Senftenberg fachgerecht aufstellen. Eine steht direkt neben dem Eingang zum Tierpark und unserem NABU-Umwelt-Bildungszentrum an der Südseite des Parks. Die zweite befindet sich am nördlichen Zugang neben dem Parkhotel. Interessierte Besucher können sich auch einen kostenlosen Flyer zum gleichen Thema im NABU-Büro abholen. Eigentlich wollten wir wie im benachbarten Tierpark auch im Schlosspark kleine Info-Tafeln im Format 30 × 20 cm direkt neben die jeweiligen Bäume stellen. Das wurde aber von der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde untersagt. So gibt es nun neben den 2 großen Tafeln und dem Flyer nur noch „digitale Baumtafeln“, die man mit mobiler Technik vor Ort über einen QR-Code auf der Website des NABU-RV Senftenberg aufrufen kann.
Die aufgestellten Tafeln informieren ab sofort alle Besucher des Parks über einige Vertreter seines artenreichen Baumbestands. Der reicht von einigen Veteranen, die wohl schon um 1912 hier gepflanzt wurden, als die Stadt Senftenberg den heutigen Schlosspark unter dem Namen Kaiser-Wilhelm-Park anlegen ließ, bis zum jüngsten Baumzugang. Dieser ist eine Sumpfzypresse (Taxodium distichum), die im März 2021 auf Initiative des Senftenberger Vereins für Heimatpflege am Nordufer des Kleinen Schlossteichs gepflanzt wurde. Sumpfzypressen gab es hier schon im Tertiär; sie sind heute ein wichtiger Bestandteil der Lausitzer Braunkohle. Besucher sollten nicht erschrecken, wenn sich an dem noch recht zierlichen Baum im Herbst alle Nadeln rostbraun färben und abfallen. Was bei einer heimischen Kiefer oder Fichte fatal wäre, ist für die Sumpfzypresse ganz normal. Wie auch bei der heimischen Lärche (Larix decidua), die man übrigens ebenfalls im Schlosspark findet, wachsen ihr im Frühling wieder genug frische grüne Nadeln nach. Neben weit verbreiteten heimischen Bäumen kann man im Schlosspark auch einige interessante „Exoten“ bewundern, wie z. B. einen Persischen Eisenholzbaum (Parrotia persica), der im Moment leider etwas kümmerlich aussieht, stehen am Südende auch 2 Geweihbäume (Gymnocladus dioicus), bei denen die feinen Zweige durch große komplexe doppelt gefiederte Blätter ersetzt sind und jährlich ausgetauscht werden. Im kahlen Zustand erinnert das grobe Geäst dann an ein Hirschgeweih. Im Parkinneren findet man neben der bekannten Roteiche (Quercus rubra) auch die ähnliche aber viel seltenere Scharlacheiche (Quercus coccinea) und eine im Alpenraum heimische Zirbelkiefer oder Arve (Pinus cembra). Die kann man am einfachsten von der ähnlichen überall in den Lausitzer Wäldern wachsenden Waldkiefer (Pinus sylvestris) unterscheiden, wenn man sich ihre Nadeln anschaut. Die kleinen Kurztriebe an den Zweigen tragen bei der Waldkiefer stets 2 und bei der Zirbelkiefer stets 5 Nadeln. Neben den bekannten heimischen Lindenarten Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und Winterlinde (Tilia cordata) findet man im Schlosspark auch eine prächtige Krim-Linde (Tilia × euchlora).
Die Allee aus der Gewöhnlichen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) am Tierparkzaun wurde wegen des regelmäßigen massiven Befalls mit den winzigen Raupen der Rosskastanien-Miniermotte kürzlich gefällt; es gibt aber noch einige Exemplare im Park.
Die Kastanienallee bilden nun frisch gepflanzte junge Fleischrote Rosskastanien (Aesculus × carnea). Diese Art ist gegen die Miniermotte immun und behält ihre grünen Blätter bis in den Herbst. Sie ähnelt der heimischen Rosskastanie, hat aber blass rote Blüten, und die grünen Fruchthüllen sind nur spärlich und kurz oder gar nicht mit Stacheln besetzt.
Der Gemeindeteil Biehlen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist als erstes "Schwalbenfreundliches Dorf" ausgezeichnet. Neben den 270 Einwohner*innen findet man fast ebenso viele Schwalbennester vor.
Mehr dazu beim NABU Landesverband Brandenburg>>>
Bericht bei seenluft24:
Biehlen bei Senftenberg ist als einziger Ort Deutschlands mit dem Prädikat "schwalbenfreundlich" ausgezeichnet worden. Die Tiere besuchen den Ort jedes Jahr und haben die Einwohner zahlenmäßig längst hinter sich gelassen.
Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere Arbeit vorstellen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln.